Cappella Cantica
Sonstige Ereignisse

Besuch des norwegischen Chores "Jonsvatnet Sangkor" in Bocholt

und gemeinsames Konzert mit "Cappella Cantica" im Oktober 2022

Mit Unterstützung vieler Helfer vor, während und nach unserem gemeinsamen Konzert mit dem Norwegischen Chor, erlebten wir ein außergewöhnliches Wochenende.

Der aus Bocholt stammende Thomas Lerdahl und Esther Bohne, die Vorstandsvorsitzende von Cappella Cantica, initiierten dieses Treffen. Zwei Jahre - mit Unterbrechung durch die Corona-Pandemie - wurden bis das komplette Programm erarbeitet war, unzählige Mails ausgetauscht. Eine anstrengende aber auch spannende Zeit.

Thomas Lerdahl organisierte die Reise und den Aufenthalt in Bocholt für insgesamt 60 Beteiligte. Für jeden Teilnehmer erstellte er einen 15-seitigen „Guide“, aus dem alle wichtigen Informationen über Bocholt und für das Wochenende ersichtlich und verständlich waren.

Eine Abordnung des Bocholter Chores begrüßte am Freitagabend die norwegischen Gäste im Europahaus. Sofort herrschte eine lockere freundschaftliche Stimmung, alle Unsicherheiten lösten sich in Luft auf. Befürchtete Verständigungsschwierigkeiten zeigten sich ganz schnell als nichtig. Die Stimmung war sehr herzlich, es wurde viel gelacht und man hatte das Gefühl, als kenne man sich schon lang. Bei den ersten musikalischen Kostproben im Laufe des Abends überlief uns Gänsehaut.

 

Das Konzert am Samstag war berauschend, magisch und begeisternd, eine unglaubliche Stimmung, die alle berührt hat. Schon bei der ersten gemeinsamen Probe und dem Lied „Die Gedanken sind frei“, wechselten strahlende Blickkontakte zwischen den Sängern. Beim tatsächlichen Konzert sprang dieser Funke auf das Publikum über. Alle waren vom Erfolg, dem Applaus, den geforderten Zugaben und den standing ovations überwältigt.

 

Der abendliche Ausklang in der Sky Lounge des Textilmuseums glich einer Manifestation der Verbindung zwischen Menschen. Es wurde gesungen, gelacht, gespeist und getrunken, alles in freundschaftlicher Verbundenheit. Die Luft war erfüllt vom Reden über das soeben Erlebte in Englisch, Deutsch, Norwegisch  und mit Händen und Füssen.  Musik verbindet über Grenzen und Sprachen hinweg, heißt es, an diesem Abend in unmittelbarer Form erlebt, verspürt man es um ein Vielfaches intensiver.

 

Am Sonntag brachten viele der norwegischen Chormitglieder im St. Elisabeth Haus in Isselburg, wo der Vater von Herrn Lerdahl wegen eines gebrochenen Beines auf Kurzzeitpflege war und deshalb nicht am Konzert teilnehmen konnte, ein Ständchen.

Der Besuch des archäologischen Freilichtmuseums in Xanten, lud zu einem anregenden Ausflug in die Geschichte ein. Am Xantener Südsee genossen die Sänger bei Sonnenschein ein Picknick. Besonders ein paar Flaschen selbstgemachten Rhabarberlikörs aus dem Keller des Vaters von Herrn Lerdahl waren ein Volltreffer. Nicht fehlen durfte der Besuch des Wallfahrtsortes Kevelaer, zu dem sich jährlich Bocholter Rad- und Fußpilger auf den Weg machen. Der Tag schloss mit einer 3-stündige Rheinschifffahrt ab Rees mit Abendessen an Bord ab.

Der Montag wurde schließlich ein „freier“ Tag. Eine Abteilung Norweger traf sich dennoch zu einem Minikonzert in der St. Georgskirche. Mitglieder von Cappella Cantica besuchten und verabschiedeten am Montagabend unsere Gäste.

Unser Gastchor trat am Dienstag die Heimreise an. Die Wartezeit bis zum Abflug nutzte ein Teil der Reisenden für einen Abstecher nach Amsterdam. Die zweite Gruppe unternahm in Zandvoort noch ein kraftvolles Herzkreislauftraining in Form eines Bades in der Nordsee.

Dieses Wochenende entwickelte sich im wahrsten Sinn des Wortes zu einem interkulturellen Ereignis. Cappella Cantica ist zu einem Gegenbesuch in Trondheim in 2024 eingeladen. Neben der Musik spielen der gegenseitige Austausch und die Unterstützung beim Ankommen in einer fremden bzw. ungewohnten Gesellschaft eine wichtige Rolle. Unsere junge Freundschaft kann hoffentlich ausgebaut werden.

 

Wo hat es in Bocholt zuletzt ein Ereignis gegeben, bei dem 100 Sängerinnen und Sänger aus zwei Nationen ein gemeinsames Konzert auf der Bühne vierstimmig, teilweise a cappella gesungen haben!! Das war wirklich einmalig und zeigt wie Musik grenzenlos völkerverbindend und mitreißend ist.